Thursday 15 October 2015

Lyrik? Immer noch? Wozu?

Ein Antwortversuch.

Vielleicht ist die Lyrik ein letzter, verzweifelter Versuch eines ohnmächtigen Ichs, um das unaushaltbar-ursprungsferne Fremdsein in der Welt zu überstehen und um aus der tief empfundenen, existenziellen Einsamkeit Brücken zu schlagen; herzlandhinüber,- vom Ich zum Du, vom Du zum Wir. So verstanden ist das Gedicht eine dialogerhoffende Einladung an ein unbekanntes Gegenüber. Eine sehnsuchtsvolle Kontaktaufnahme, hoffnungsstark, und doch im Zweifel ob der Ungewissheit einer Reaktion.

(Simon F. Geiger, 15. Oktober 2015)

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